Wie Gott in Frankreich lebte, ist allgemein bekannt! Er speiste offenbar köstlich und genoss das Leben! Wann, wo und wie das genau vor sich ging, ist nicht so wichtig wie die Tatsache, dass auch heute Köstlichkeiten zum Weihnachtsfest immer noch en vogue sind. Der Weihnachtsschmaus "Le Rèveillon" ist der kulinarische Höhepunkt, der gern mit einem besonderen Dessert am Ende verfeinert wird. Vor allem gern mit der "Buche des Noel" – einer Biskuitrolle mit feiner Schokolade.
Der Weihnachtsmann in Frankreich ist Père Noel. Er kommt, wenn niemand im Haus ist. Die Kinder sind dann oftmals mit den Eltern in der Mitternachtsmesse. Das ist seine Stunde, um durch die Kamine in die Häuser vorzudringen. Er schaut, ob die Kinder ihre frisch geputzten Schuhe aufgestellt haben und gibt seine Geschenke hinein. Doch zuvor schaut er auch nach, ob die Kinder auch alle die Weihnachtskrippe aufgebaut haben.
Überall in den Straßen ist alles festlich geschmückt. Abertausende von bunten Lichtern erhellen die dunkle Nacht. Wer das traditionelle Weihnachtsessen genießen will, wird vielleicht auch alles für Dinde aux marons vorbereitet haben. Das ist ein mit Maronen garnierter Truthahn. Überhaupt sind Delikatessen unverzichtbar auf jeder festlichen Tafel.
Die ganze heilige Nacht über zieht sich das festliche Weihnachtsmahl hin, bis es dann zur Weihnachtsmette geht. Die Familien halten es dabei unterschiedlich, ob sie vor oder nach der Mette die Bescherung machen.
Eine ganz besondere Krippe befindet sich in Paris. Sie wird Jahr für Jahr in einem Riesenzelt aufgebaut und zählt zu einer der größten Krippen weltweit. Aber auch die anderen Krippen in den großen Pariser Kirchen heben zum Teil mit lebensgroßen Figuren die Weihnachtsgeschichte besonders schön hervor.
Es werden dabei viele Szenen aus der Bibel nachgestellt. Die Figuren in den Kirchen sind zumeist traditionell, barock oder modern und ziehen als besondere Kunstwerke viele Besucher an.
Weihnachten aus zwei französischen Regionen
Es gibt jedoch auch noch andere Brauchtümer in einzelnen Regionen. So wird z.B. in der Provence beispielsweise das Leben eines kleinen Dorfes zur Zeit von Christi Geburt dargestellt. Hier handelt es sich um kleine Porzellanfiguren, die man "Santons" nennt. Es sind lebendige Szenen aus dem Alltag, die man bestaunen kann. Frauen kochen Suppen und bieten diese in szenischen Darstellungen an, ein Schäfer sein Lamm oder der Fischer seinen Fang. Und natürlich dürfen die Figuren der Heiligen Familie nicht fehlen, die der Mittelpunkt dieser schönen Ausstellungen darstellen.
Es gibt eine alte provenzalische Tradition: Am 4. Dezember wird Weizen gesät. Man sät es auf Baumwolle, die mit Wasser angefeuchtet wird. Wenn dann am 25. Dezember der Weizen gut keimt, ist dies ein Zeichen dafür, dass es im kommenden Jahr eine gute Ernte gibt. Verrotten jedoch die Körner, dann ist dies kein gutes Omen. Am Weihnachtsabend wird ein echter Baumstamm angezündet als Symbol des neuen Jahres. Dieser Stamm muss entweder das Holz eines Olivenbaumes sein oder von einem Kirschbaum stammen. Vor der Verbrennung jedoch werden gute Wünsche einander zugerufen, auf dass es ein gutes Jahr werde.
Im Elsass geht es noch ein wenig anders zu: Hier schneidet man am 4. Dezember die Zweige eines Obstbaumes, die dann am Weihnachtsfest blühen sollen. Bevor man dann am Heiligen Abend in die Mitternachtsmesse geht, beträufelt man das Holz im Kamin mit geweihtem Wasser. Nach einer alten Überlieferung soll diese Geste das Haus im kommenden Jahr vor Blitzschlag schützen.
Die Spezereien, die die Elsässische Küche besonders gern zu Weihnachten genießt, bestehen aus Gans mit Kastanien, Leber und Kohl. Gebacken werden gern Bredle. Es sind kleine trockene Gebäcke mit Anis, Mandeln oder Zimt. Auch der Kouglof, der Gugelhupf ist ebenso sehr beliebt wie der Weihnachtsbaumkuchen und Lebkuchen.
Am ersten Sonntag im neuen Jahr begehen die Franzosen das Dreikönigsfest. Auch hier gibt es eine kulinarische Tradition: Ein Blätterteigkuchen aus Marzipan – die Galette des Rois. Das jüngste Kind der Familie darf dann diese Köstlichkeit verteilen. Im Teig ist dabei eine kleine Porzellanfigur versteckt. Wer darauf beißt, ist der König und muss am nächsten Tag eine neue Galette besorgen, auf dass das Festessen weitergeht.