Jahreszeiten

Weihnachtslieder

Weihnachten in England

Von Christa Schyboll

In England ist es üblich, die jährlich stattfindende Weihnachtsansprache der Queen an den Commonwealth im Fernsehen gemeinsam anzuschauen. Dazu versammelt man sich bereits um 15.00 Uhr. Dann sind die Häuser längst festlich mit Misteln, Stechpalmen und Lorbeer geschmückt. Girlanden hängen allerorten und viele sind mit den jährlichen Weihnachtspostkarten der Freunde und Bekannten versehen. Und wer denkt nicht an Charles Dickens, wenn er von Weihnachten auf der Insel hört.

In England ist Weihnachten ohne großes Truthahn-Essen kaum denkbar. "Gregor" nennt man den Turkey, der mit Backpflaumen, Äpfeln und oder einer Hackmasse mit Brot in die Röhre geschickt wird. Der flambierte Plumpudding und der Eierpunsch dürfen ebenso wenig beim guten traditionellen Mahl fehlen. Papphüte werden oftmals während des Weihnachtsessens getragen und Knallfrösche gezündet.

In England bringt nicht das Christkind die Geschenke, sondern Father Christmas. Die Bezeichnung Santa Claus, wie man es aus den Vereinigten Staaten kennt, ist weniger gebräuchlich, auch wenn es die gleiche Figur beschreibt. Natürlich ist auch Father Christmas mit seinen Rentieren unterwegs und saust mit seinem Schlitten über die Dächer. Im Kaminsims eines jeden Hauses hängen schon die Weihnachtsstrümpfe für die Geschenke. Sie sind recht lang, weihnachtlich verziert und tragen häufig auch den Namen des Besitzers.

Ausgepackt werden die Geschenke am ersten Weihnachtsfeiertag, dem 25. Dezember.

Der zweite Weihnachtstag wird gern mit Freunden und Bekannten verbracht. Man besucht sich gegenseitig und feiert miteinander.

Das Küssen unter dem Mistelzweig ist ein spezieller englischer Weihnachtsbrauch. Die Mistelzweige werden häufig über den Türen aufgehängt. Diejenigen, die sich dort treffen, dürfen sich küssen. Die Geste steht für Friede und Versöhnung.

Die Tradition des Weihnachtssingens der Kinder ist noch recht lebendig. So ziehen die Kinder von Haus zu Haus und singen die alten Weihnachtslieder. Diese nennt man Christmas Carols . Man erinnert damit an die Zeiten, als die armen Kinder vor den Häusern der Reichen sangen, um milde Gaben zu erbitten.

Am Dreikönigsfest , dem 6. Januar, kommt "Mari Lwyd" an die Haustüre und stattet ihren Besuch ab. Es ist eine weiß vermummte Person, die ein Rätsel stellt und ebenfalls auch ein Rätsel gestellt bekommt. Wer die Antwort nicht kennt wird von "Mari Lwyd" gebissen und muss diese bewirten.

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