Und jetzt gang i an Peters Brünnele - nicht zu verwechseln mit dem schwäbischen Volkslied Jetzt gang i ans Brünnele - ist ein in ganz Deutschland bekanntes alpenländisches Gstanzl, auf dessen eingängiger Melodie unzählige Reime kursieren. Dies mag daran liegen, dass Gstanzel, auch Schnadderhüpfl genannt, Melodien mit einfachen und eingängigen Melodien haben, die meist im schwungvollen Dreivierteltakt gesetzt sind. Dies lädt geradezu ein, weitere Reime hinzuzufügen.
Der Text und die Melodie von Und jetzt gang i an Peters Brünnele gingen aus einem älteren Lied hervor, das um1897 in Wien bekannt war: Hiaz gianaußn in Gamber. Nach und nach wurde es zu der heute bekannten Form zurechtgesungen.
Allerdings gehört das Peters Brünnle gar nicht nach Wien, sondern nach Insbruck. Dort gab es damals ein Gasthaus mit dem Namen Petersbrünnle. Dies erklärt die Textzeile »Und jetzt gang i an Peters Brünnele, und da trink i an Wein«. Der Brunnen steht nicht draußen in der freien Natur, sondern ist ein Gasthaus. Heute würde man wohl sagen »Kneipe«. Und da kann man gemütlich »an Wein« trinken.
Und zum Trinken gab es vermutlich Grund. Es geht aus den beiden ursprünglichen Zeilen zwar nicht konkret hervor, aber die Worte »Und der Adam hat d'Liab erdacht, und der Noah den Wein« lassen einen Liebeskummer vermuten, den es im Wein zu ertränken gilt. Der Zusatz »und der David den Zitherschlag« fügt die Musik dazu. Man kann es natürlich auch positiv sehen im Sinne von: Liebe, Wein und Musik gehören zusammen. Dies legt wiederum die vierte Zeile der zweiten Strophe nahe: 's müssen »Steira g'wesen sein«. Da werden alle drei zusammen angesprochen und mit dem Lebensgefühl der Steirer verknüpft.
In der Alpenregion wird das Lied Und jetzt gang i an Peters Brünnele noch heute gesungen, auch wenn es überregional etwas in Vergessenheit zu geraten scheint. Auf Youtube muss man schon eine Weile suchen, um neben Marianne & Michael weitere Volksmusikstars mit einer Aufnahme von Und jetzt gang i an Peters Brünnele zu finden.