Lied der Nacht

(Im Windsgeräusch, in stiller Nacht)

Das Lied der Nacht ist ein Gedicht von Ludwig Tieck aus dem Jahr 1798, das mehrfach vertont wurde. Hier mit der meistgesungenen Melodie die Johann Friedrich Reichardt 1802 komponierte.

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Musiknoten zum Lied - Lied der Nacht

Im Windsgeräusch, in stiller Nacht
geht dort ein Wandersmann,
er seufzt und weint und schleicht so sacht
und ruft die Sterne an:
"Mein Busen pocht, mein Herz ist schwer
in stiller Einsamkeit,
mir unbekannt, wohin, woher
durchwandl' ich Freud und Leid;
Ihr kleinen goldnen Sterne
ihr bleibt mir ewig ferne
ferne, ferne,
und ach, ich vertraut euch so gerne!"

Da klingt es plötzlich um ihn her
und heller wird die Nacht,
schon fühlt er nicht sein Herz so schwer
er dünkt sich neu erwacht:
"O Mensch, du bist uns fern und nah
doch einsam bist du nicht,
vertrau uns nur, dein Auge sah
oft unser stilles Licht.
Wir kleinen goldnen Sterne
sind dir nicht ewig ferne;
gerne, gerne
gedenken ja Deiner die Sterne."

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