Auf, auf doch, ihr Kinder

Auf, auf ihr Kinder, nicht schlaft mir so lang! ist ein Weihnachtslied aus Österreich.

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Musiknoten zum Lied - Auf, auf doch, ihr Kinder

Auf, auf doch, ihr Kinder,
nicht schlaft mir so lang!
Die Nacht ist vergangen,
die Dämmerung bricht an!
|: Schaut nur daher :|
Wie glänzet der Stern dort,
je länger, je mehr.

Zu Bethlem da drunten
geht wieder der Schein,
es muss wohl ein Engel
erschienen dort sein.
|: In jenem Stall :|
da scheint es und glänzt es
als wär es Kristall.

Dort liegt in der Krippe
der Heiland der Welt,
der nunmehr auf Erden
sich ein hat gestellt.
|: O frohe Zeit! :|
Er bringet uns allen
die ewige Freud!

Drum eilet zur Krippe
und betet ihn an,
es preise den Heiland,
wer preisen ihn kann!
|: Er ist der Herr! :|
O werdet, ihr Kinder,
o werdet wie er!

Auf, auf doch ihr Kinder ist ein Weihnachtslied nach einem österreichischen Volkslied im Stil der Verkündigungslieder. Gleich in der ersten Strophe werden die zuhörenden die Kinder auffordert, aufzustehen und sich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. Die Nacht ist vergangen und die Dämmerung bricht an.

Doch etwas ist anders an diesem Morgen. Ein heller, glänzender Stern am Himmel ist ein Zeichen dafür, dass etwas Besonderes passiert sein muss. Der Stern glänzt besonders stark - und »je länger, je mehr«, wie es in der ersten Strophe heißt.

Der Stern leuchtet über Bethlehem so hell, dass dort wohl ein Engel erschienen sein muss, so vermutet es der Sänger, der die Kinder mit den Worten Auf, auf doch ihr Kinder auffordert, nach Bethlehem zu gehen. Denn dort in der Krippe liegt »der Heiland der Welt«, Gottes Sohn, der zu uns Menschen gesandt wurde, um uns allen »die ewige Freud« zu bringen.

Der Stern leuchtet als Symbol für die Geburt Jesu Christi, des Lichts der Welt. Er zeigt allen Menschen, egal, ob groß oder klein, den Weg zu Jesus. Und so ruft das Lied uns allen zu: Auf, auf doch ihr Kinder, eilet nach Bethlehem, eilet zur Krippe.

Der Liedtext kann sehr unterschiedlich interpretiert werden. Es kann zum einen als eine Aufforderung an die Menschen verstanden werden, sich auf Weihnachten vorzubereiten. Denn die Geburt Jesu Christi ist ein Ereignis, das die Welt verändert. Darüber sollen sich die Menschen freuen und immer wieder erinnern. Darum feiern wir auch jedes Jahr Weihnachten zum Gedenken an diesen Tag.

Der Text kann aber auch als eine Metapher für das Leben verstanden werden. Die Nacht als das düstere Symbol für die Dunkelheit und das Unbekannte in unserem menschlichen Sein. Der Morgen hingegen lässt sich als Symbol für einen neuen Tag und die Hoffnung in unserem Leben deuten. Doch nur das Kind in der Krippe im Stall zu Bethlehem kann uns Menschen letztlich die Liebe und die Hoffnung geben, nach der sich die Welt sehnt. Der Stern zeigt uns nur den Weg weisen, hin zum Jesuskind. Gehen müssen wir den Weg aber selbst. Oder wie es das Lied Auf, auf doch ihr Kindersagt: »Drum eilet zur Krippe und betet ihn an«.

Tom Borg, 1. November 2023

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