Als der Großvater die Großmutter nahm

Als der Großvater die Großmutter nahm, auch bekannt als das »Großvaterlied« ist ein Text von August Langbein aus dem Jahre 1812, der zu einer alten umgeformaten Tanzweise gesungen wird.

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Musiknoten zum Lied - Als der Großvater die Großmutter nahm

Als der Großvater die Großmutter nahm,
da wusste man nichts von Mamsell und Madam.
Die züchtige Jungfrau, das häusliche Weib
Sie waren echt deutsch noch an Seel‘ und an Leib.

Als der Großvater die Großmutter nahm,
da herrschte noch sittig verschleierte Scham;
man trug sich fein ehrbar und fand es nicht schön,
in griechischer Nacktheit auf die Straßen zu geh‘n.

Als der Großvater die Großmutter nahm,
da war ihr die Wirtschaft kein widriger Kram;
sie las nicht Romane, sie ging vor den Herd,
und mehr war ihr Kind, als ein Schoßhund ihr wert.

Als der Großvater die Großmutter nahm,
da war es ein Biedermann, den sie bekam!
Ein Handschlag zu jener jochrühmlichen Zeit
Galt mehr als im heutigen Leben ein Eid.

Als der Großvater die Großmutter nahm,
da ruhte die Selbstsucht, gefesselt und zahm;
sie war nicht, entbrochen den Banden der Scheu,
wie jetzo ein alles verschlingender Leu.

Als der Großvater die Großmutter nahm,
da war noch die Tatkraft der Männer nicht lahm;
der weibische Zierling, der feige Fantast,
ward selbst von den Frauen verhöhnt und gehasst.

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