Als Adam hat gesündigt

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Musiknoten zum Lied - Als Adam hat gesündigt

Vorspiel:
Als Adam hat gesündigt,
da sprach der liebe Gott:
Am ersten wird gekündigt,
am zweiten seid ihr fort.

1. Strophe:
Adam schiebt den großen Möbelwagen
Eva muss das Nachtkonsölchen tragen
Kain der trägt die alte Gipsfigur
und das kleine Abelchen die Nachttopfgarnitur.

Refrain:
Ja, uns geht's gut, wir haben keine Sorgen,
uns geht's gut, wir denken nicht an morgen,
uns geht's gut, wir trinken abends Tee
und wenn wir morgens früh aufstehn,
Kathreiners Malzkaffee.

Töff töff töff, da kommen sie gefahren
die einst Gottes Untermieter waren,
töff töff töff, wo wollen sie denn hin?
Sie wollen nach Jerusalem, in'ne Mietskaserne ziehn.
Ja, uns geht’s gut...

Adam ging zum Arbeitsamt zum Stempeln,
Eva wird Verkäuferin im Tempel,
Kain der geht ins Priesterseminar
und das kleine Abelchen wird Studienreferendar.
Ja, uns geht’s gut...

Kain der nahm das klitzekleine Keulchen,
damit schlug er Abel eins auf's Mäulchen
Da sprach Gott der hoch am Himmel stand:
»ja, wenn ihr jetzt nicht artig seid, bewerf ich euch mit Sand.«
Ja, uns geht’s gut...

Das Scherzlied Als Adam hat gesündigt ist seit ungefähr 1920 bekannt. Die Schöpfer von Text und Melodie sind unbekannt. Im Laufe der Zeit gab es diverse Umdichtungen, sodass verschiedene Textvarianten im Umlauf sind. Dabei ist das Vorspiel und der Refrain aber meist gleich oder nur geringfügig verändert. Die wesentlichen Umdichtungen finden sich in den Strophenteilen. Der Refrain »Ja, uns geht's gut« inspirierte auch manche Neu- bzw. Umschöpfung. 1934 erschien im Liederbuch »Kilometerstein« eine Soldatenliedversion, die auf die Melodie von »Ain't she sweet« gesungen wird:

Ja uns geht's gut
aus der Neese fließt det Blut
die Beene ham se abjehackt
aber uns geht's gut

Die bekannteste Version blieb jedoch die ursprüngliche Als Adam hat gesündigt. Das mag auch daran liegen, dass dieses Scherzlied bereits in Kindergarten und Vorschule von Kindern gesungen wird. Da liegt es nahe, das Lied auch gleich mit der religiösen Frage nach der Erbsünde zu verknüpfen: Haben wir Menschen die Sünde von Adam und Eva geerbt?

Die christlichen Glaubensgemeinschaften haben hierzu eine klare und einheitliche Meinung, die besagt: Ja, alle Menschen haben die Sünde Adams und Evas geerbt. Der Ungehorsam von Adam und Eva wurde zum Erbe aller ihrer Nachkommen, somit auch bis in unsere Zeit. Darüber klagte auch schon David in Psalm 51,7: »Siehe, in Schuld bin ich geboren, und meine Mutter hat mich in Sünde empfangen«.

Diese Thematik ist zweifelsohne eine schwere geistige Kost für Kinder, tun doch selbst Erwachsene sich schwer damit, diese christliche Logik zu verstehen. Doch darauf basiert letztlich der christliche Glaube und das Neue Testament, denn die Erbsünde von Adam und Eva war der Grund, warum Jesus am Kreuz sterben musste. Gottes Sohn starb, um seinen Vater gnädig zu stimmen – er nahm die Sünden aller Menschen auf sich, wie es in der Apostelgeschichte 13,38 mitgeteilt wird: »So sei euch nun kundgetan, ihr Männer, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird«.

Doch diese christliche Thematik greift das Lied Als Adam hat gesündigt nur am Rande auf, nämlich im einmalig gesungenen Vorspiel: »Als Adam hat gesündigt, da sprach der liebe Gott: Am ersten wird gekündigt, am zweiten seid ihr fort.«

Abseits dieser dezenten christlichen Indoktrination ist Als Adam hat gesündigt ein lustiges Lied, das Kinder nicht nur gerne singen, sondern auch um eigene Strophen ergänzen können.

Tom Borg, 13. März 2024

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