Alles neu macht der Mai

Alles neu macht der Mai dichtete Hermann Adam vom Kamp 1818 auf eine Melodie des frühen 18. Jahrhunderts.

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Musiknoten zum Lied - Alles neu macht der Mai

Alles neu macht der Mai,
macht die Seele frisch und frei.
Laßt das Haus, kommt hinaus!
Windet einen Strauß!
Rings erglänzet Sonnenschein,
duftend prangen Flur und Hain:
Vogelsang, Hörnerklang
tönt den Wald entlang.

Wir durchziehen Saaten grün,
Haine, die ergötzend blüh'n,
Waldespracht, neu gemacht
nach des Winters Nacht.
Dort im Schatten an dem Quell
rieselnd munter silberhell
Klein und Groß ruht im Moos,
wie im weichen Schoß.

Hier und dort, fort und fort,
wo wir ziehen, Ort für Ort,
alles freut sich der Zeit,
die verschönt erneut.
Widerschein der Schöpfung blüht
uns erneuend im Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
macht der holde Mai.

Alles neu macht der Mai ist ein Gedicht des deutschen Lehrers, Heimatkundlers und Schriftstellers Hermann Adam vom Kamp (1796 - 1867) aus dem Jahr 1818. Die Melodie ist schon älter und fand bereits Verwendung als Jägerlied Fahret hin

Der sogenannte »Wonnemonat« Mai symbolisiert das Aufblühen der Natur und ist damit ein Symbol für Aufbruchstimmung: Endlich wieder raus! Dieses Sinnbild wird noch heute benutzt, wenngleich nicht mehr so häufig wie der Begriff »Frühling«, der ebenfalls das Erblühen der Natur, Veränderungen und Erneuerung symbolisiert. Damit wird der Monat Mai zum Symbol für eine Zeit des Neubeginns, Veränderung und Erneuerung. Dies schloss auch damals schon eine politische und gesellschaftliche Neuerung mit ein.

In unserem Lied geht es jedoch vorrangig um die Natur; der Mief des Winters wird abgeschüttelt und die Lebensgeister erwachen. Es ist die Rede von »Sonnenschein« und »Saaten«. Der Dichter freut sich darüber, dass die »Schöpfung blüht« und den Menschen ein positives Gefühlt gibt, »uns erneuernd im Gemüt«.

Mit dem Frühling und dem Erblühen der Natur begann damals, vor 200 Jahren, ein neuer Abschnitt im Jahreslauf. Es wurde gepflanzt, auf dass im Sommer geerntet werden konnte. Denn die Winter waren trist und die Menschen mussten von dem Leben, was sie im Laufe des Sommers gepflanzt und geerntet hatten. Die Winter verbrachten die Menschen überwiegend im Haus, denn draußen war es kalt, nass und frostig. Etwas Schnee bachte wohl auch Freude, zumindest den Kindern. Aber erst im Frühling da erwachte das Leben wieder zur vollen Pracht. Und der Mai ist ein Monat des Frühlings, in dem die Natur nach dem Winter zu neuem Leben erwacht und sich erneuert. Die Tage werden länger, das Wetter wird wärmer und die Pflanzen erblühen.

Da kommt ein Lied wie Alles neu macht der Mai gerade recht. Es kann ein Gefühl der Erneuerung und des Neubeginns hervorrufen, da man sich von der Kälte und Tristesse des Winters verabschiedet und sich auf die kommenden Frühlings- und Sommermonate freut.

Viele Menschen nutzen diese Zeit, um sich selbst zu erneuern und positive Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen. Wir sprechen gerne vom »Frühling des Lebens«, den der Monat Mai symbolisiert wie kein anderer. Denn Alles neu macht der Mai

Tom Borg, 21. April 2023

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