Zieh, Schimmel, zieh

Mit ähnlicher Melodie ist das Lied seit Anfang des 17. Jahrhunderts überliefert. Dazu sind etliche Textvariationen bekannt.

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Musiknoten zum Lied - Zieh, Schimmel, zieh

Zieh, Schimmel, zieh!
In Dreck bis an die Knie.
Schieb dich fein in diesen Karren:
wir wolln nach dem Neckar fahren.
Zieh, Schimmel zieh!

Mein lieber Schimmel mein,
dort lad ich lauter Wein.
Mein Schimmel geht die Weinstraß' gern,
hat's Zieh'n g'wiß von seinem Herrn.

Adelig ist sein' Natur,
er ist kein Bauern-Tier;
ist früher auch im Krieg gwesen,
und ist auf ihm mein Hauptmann g'sessen;

Mein Schimmel ist kein Narr,
wüßt wohl, wie alt er war.
Wär er nit längst davon geflogen
so hätt man ihm den Pelz abgezogen,

Jetzt wird er allgemach
ein kleines Rößlein schwach;
er kann kein' Offizier mehr tragen,
doch ist er recht vor meinem Wagen,

Er ist nicht wohlgestalt't,
und ist auch wohl recht alt,
er ist mit meinem Weib geboren,
hat schon den zehnten Zahn verloren.

Das Hüftbein steht hervor,
es hängt ihm 'rab das Ohr,
ich kann ihn bei demselben lenken
und den Hut an die Rippen henken.

Wart nur, mein Schimmel, wart!
das Stroh ist dir zu hart,
morgen wolln wir Hafer dreschen,
hat mein Schimmel Futter z'fressen.

So hast du's alle Tag
so lang ich es vermag.
so lang du wirst ein Ader rühren,
laß ich dich nicht zum Schinder fuhren.

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