Wir denken an dies und das

(Wir sind nicht mehr am ersten Glas)

Das Trinklied Wir sind nicht mehr am ersten Glas schrieb Ludwig Uhland 1812. Die Melodie schuf Conrad Kreutzer 1821.

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Musiknoten zum Lied - Wir denken an dies und das

Wir sind nicht mehr am ersten Glas,
drum denken wir gern an dies und das,
was rauschet und was brauset.
So denken wir an den wilden Wald,
darin die Stürme sausen
wir hören, wie das Jagdhorn schallt,
wie Ross' und Hunde brausen,
und wie der Hirsch durchs Wasser setzt,
die Fluten rausehen und wallen,
wie der Jäger ruft und hetzt,
|: die Schüsse schmetternd fallen. :|

Wir sind nicht mehr am ersten Glas,
drum denken wir gern an dies und das,
was rauschet und was brauset.
So denken wir an das wilde Meer
und hören die Wogen brausen,
die Donner rollen drüber her,
die Wirbelwinde sausen.
Ha, wie das Schifflein schwankt und dröhnt,
wie Mast und Stange splittern,
und wie der Notschuß dumpf ertönt;
|: die Schiffer fluchen und zittern! :|

Wir sind nicht mehr am ersten Glas,
drum denken wir gern an dies und das,
was rauschet und was brauset.
So denken wir an die wilde Schlacht,
da fechten die deutschen Männer,
das Schwert erklirrt, die Lanze kracht,
es schnauben die mut'gen Renner.
Mit Trommelwirbel, Drommetenschall,
so zieht das Heer zum Sturme;
hin stürzet von Kanonenknall
|: die Mauer samt dem Turme. :|
Wir sind etc.

Wir sind nicht mehr am ersten Glas,
drum denken wir gern an dies und das,
was rauschet und was brauset.
So denken wir an den jüngsten Tag,
und hören Posaunen schallen,
die Gräber springen von Donnerschlag,
die Sterne vom Himmel fallen.
Es braust die offne Höllenkluft
mit wildem Flammenmeere,
und oben in der goldnen Luft,
|: da jauchzen die sel’gen Chöre. :|

Wir sind nicht mehr am ersten Glas,
drum denken wir gern an dies und das,
was rauschet und was brauset.
Und nach dem Wald und der wilden Jagd,
nach Sturm und Wellenschlage,
und nach der deutschen Männer Schlacht
und nach dem jüngsten Tage,
so denken wir an uns selber noch,
an unser stürmisch Singen,
an unser Jubeln und Lebehoch,
|: an unsrer Becher Klingen. :|
Wir sind nicht mehr am ersten Glas,
drum denken wir gern an dies und das,
was rauschet und was brauset.

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