Meerstern, ich dich grüße

Meerstern, ich dich grüße ist ein volkstümliches Marienlied von August von Harthausen (1792 - 1866)

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Musiknoten zum Lied - Meerstern, ich dich grüße

Meerstern, ich dich grüße!
O Maria hilf!
Gottes Mutter, süße!
O Maria, hilf!
Maria, hilf uns allen
aus unsrer tiefen Not!

Rose ohne Dornen.
O Maria hilf!
Du von Gott Erkor'ne.
O Maria hilf!
Maria, hilf uns allen
aus unsrer tiefen Not!

Lilie ohnegleichen.
O Maria hilf!
Dir die Engel weichen!
O Maria hilf!
Maria, hilf uns allen
aus unsrer tiefen Not!

Du Quell aller Freuden,
O Maria hilf!
Trösterin in Leiden!
O Maria hilf!
Maria, hilf uns allen
aus unsrer tiefen Not!

Hoch auf deinem Throne,
O Maria hilf!
aller Jungfrau'n Krone!
O Maria hilf!
Maria, hilf uns allen
aus unsrer tiefen Not!

Gib ein reines Leben,
O Maria hilf!
sichere Reis' daneben!
O Maria hilf!
Maria, hilf uns allen
aus unsrer tiefen Not!

Dich als Mutter zeige,
O Maria hilf!
gnädig uns zuneige!
O Maria hilf!
Maria, hilf uns allen
aus unsrer tiefen Not!

Nimm uns in deine Hände,
O Maria hilf!
uns das Licht zuwende!
O Maria hilf!
Maria, hilf uns allen
aus unsrer tiefen Not!

Hilf uns Christum flehen,
O Maria hilf!
fröhlich vor ihm stehen!
O Maria hilf!
Maria, hilf uns allen
aus unsrer tiefen Not!

Meerstern, ich grüße dich ist ein geistliches Volkslied aus dem Jahre 1851 von August (Franz Ludwig Maria) Freiherr von Harthausen (1792 – 1866). Harthausen war ein vielseitig interessierter Mann und wirkte in vielen Bereichen. Er war Agrar- und Volkswirtschaftler und Jurist, aber auch Schriftsteller und Volksliedsammler. Mit Meerstern, ich grüße dich hat er auch ein eigenes Werk hinterlassen, das den wissenschaftlich ambitionierten Freiherrn in einem anderen Licht zeigt. Denn mit den Worten »Ave maris stella« (Meerstern, sei gegrüßt) beginnt ein lateinischer Hymnus, der im Stundengebet der Katholischen Kirche zur Vesper an Marienfesten gesungen wird. Bereits seit dem 8. Jahrhundert ist der Text dieses Hymnus überliefert. Als im Mittelalter viel gesungene und beliebte Melodie wurde sie von vielen Komponisten als Grundlage für eigene Kompositionen verwendet. Auch August von Haxthausens Werk greift verschiedene Motive von »Ave maris stella« auf, das lange als schönstes Marienlied betrachtet wurde.

Erste deutschprachige Übertragungen des lateinischen »Ave maris stella« durch den Mönch von Salzburg um 1380 und von Heinrich Laufenberg (um 1390 – 1460) waren geistliche Vorläufer. Im Jahr 1851 veröffentlichte August von Harthausen seine Fassung des Hymnus als selbständiges Volkslied, wie er selbst dokumentierte. In dieser Form wird das Lied bis heute vor allem im süddeutschen Raum gesungen, wo es Teil des Marienkults ist.

Vor allem im Mai, der aufgrund des Aufblühens der Natur traditionell als ›Marienmonat‹ gilt, wird dieses Lied viel gesungen, denn Maria wird in der katholischen Spiritualität als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft des Frühlings verstanden.

Als ›geistliches Volkslied‹ hat Meerstern, ich grüße dich bis heute seine volksliedhafte Eigenständigkeit bewahrt. Trotz aller katholischer Bezüge zum Marienkult. Denn vor allem im katholisch-süddeutschen Raum darf das Lied bei keiner Marienwallfahrt fehlen.

Tom Borg, 14. Juni 2023

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