Drei König' führet die göttliche Hand

Drei König' führet die göttliche Hand ist ein Dreikönigslied, das 1905 im von Maria Kühn herausgegebenen Werk »Macht auf das Tor« veröffentlicht wurde.

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Musiknoten zum Lied - Drei König' führet die göttliche Hand

Drei König' führet die göttliche Hand
mit einem Sterne aus Morgenland.

Zum Christkind durch Jerusalem
In einen Stall nach Bethlehem.

Wir kommen daher in schneller Eil'
In dreizehn Tagen vierhundert Meil'.

Wir kommen wohl vor Herodes Haus
Da schaut der Herodes zum Fenster hinaus.

»Ihr lieben Herren, wo wollet ihr hin?«
Nach Bethlehem steht unser Sinn!

Nach Bethlehem, nach Davids Stadt
allwo uns der Stern gezeichnet hat.

»Was schaffet ihr da, ihr liebe drei Herrn?«
Wir wollen dem Kinde Gold, Weihrauch verehr'n

Gott führ uns auch zu diesem Kind
und mache uns zu sei'm Hofgesind.

Drei König' führet göttlich' Hand ist ein Dreikönigslied, das am 6. Januar zum Gedenken an die Heiligen Drei Könige aus dem Matthäus-Evangelium gesungen wird. In früheren Jahrhunderten war es ein beliebter Brauch und so gab es denn auch viele solcher Lieder, die zwangsläufig sich mal mehr und mal weniger ähnelten. Sie singen und erzählen schließlich allesamt die gleiche biblische Geschichte.

Der Text dieses Lieds hat eine hohe inhaltliche Ähnlichkeit zum gleichnamigen Lied Drei König' führet göttlich' Hand. Der Volkstümliche Ton und der deutlich geraffte Text, der die Aussage mit wenigen, aber einfach zu verstehenden Sätzen erzählt, lässt auf eine traditionelle Volksdichtung schließen. Auch die einfache Melodie weist eine große Ähnlichkeit zu anderen traditionellen Dreikönigsliedern auf.

Was viele nicht wissen: das Sternsingen gehört seit 2015 zum deutschen immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Die auf die Tradition des Sternsingens aufbauende Organisation »Die Sternsinger« gilt heute als die weltweit größte Hilfsinitiative von Kindern für Kinder in Not. Jedes Jahr beteiligen sich rund 300.000 Kinder und Jugendliche am Dreikönigssingen.

Unsere Tradition des weihnachtlichen Schenkens soll an die Gaben der Heiligen Drei Könige erinnern. In manchen Ländern bringen deshalb die Heiligen Drei Könige die Geschenke - aber erst am 6. Januar und nicht am Heiligabend, der ja der Abend vor (!) Weihnachten ist, weshalb in manchen Ländern das eigentliche Weihnachtsfest am ersten Weihnachtstag gefeiert wird.

Dass wir überhaupt der Heiligen Drei Könige gedenken, liegt an den Versen des Matthäus-Evangelium (MT 2, 1-12). Dort wird überliefert, dass Weise oder Sterndeuter, Matthäus nennt sie »Magoi«, aus dem Morgenland zur Krippe kamen, um den Jesus anzubeten. Heilig waren sie nicht und sie wurden auch nie heilig gesprochen. Nicht einmal Könige waren sie. Erst der Kirchenlehrer Tertullian (ca. 160 bis 225 n. Chr.) bezeichnete sie so. Vielleicht in Anlehnung an Prophezeiungen im Alten Testament die besagen, dass der Messias von Königen beschenkt werden wird.

Tom Borg, 28. September 2023

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