Schäfers Klagelied (Zeltner)

(Da droben auf jenem Berge, da steh' ich tausendmal)

Schäfers Klagelied »Dort droben auf jenem Berge« verfasste Johann Wofgang von Goethe 1802. Der Text wurde mehrfach vertont. Die hier vorgestellte Melodie komponierte Carl Friedrich Zeltner 1810. Die Fassung von Luise Reichardt

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Musiknoten zum Lied - Schäfers Klagelied (Zeltner)

Da droben auf jenem Berge,
da steh' ich tausendmal,
an meinem Stabe gebogen,
und schaue hinab in das Tal.

Dann folg ich der weidenden Herde,
Mein Hündchen bewahret mir sie.
Ich bin herunter gekommen
Und weiß doch selber nicht wie.

Da stehet von schönen Blumen
Die ganze Wiese so voll.
Ich breche sie, ohne zu wissen,
Wem ich sie geben soll.

Und Regen, Sturm und Gewitter
Verpaß ich unter dem Baum.
Die Türe dort bleibet verschlossen;
Denn alles ist leider ein Traum.

Es stehet ein Regenbogen
Wohl über jenem Haus!
Sie aber ist weggezogen,
Und weit in das Land hinaus.

Hinaus in das Land und weiter,
Vielleicht gar über die See.
Vorüber, ihr Schafe, vorüber!
Dem Schäfer ist gar so weh.

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