Da droben auf jenem Berge

Da droben auf jenem Berge ist ein Volkslied aus dem 18. Jahrhundert, dessen erste Zeilen an Goethes »Schäfers Klagelied« erinnern.

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Musiknoten zum Lied - Da droben auf jenem Berge

Da droben auf jenem Berge,
da steht ein hohes Haus,
da schauen wohl alle Frühmorgen
drei schöne Jungfrauen heraus.

Die eine heißt Susanne,
die andere Anne-Marei;
die dritte die darf ich nicht nennen,
weil sie es mein eigen sein soll.

In meines Vaters Garten
da stehn zwei Bäumelein,
das eine trägt Muskaten,
das andre feins Nägelein.

Muskaten die sind süße,
feins Näglein die riechen so wohl:
Die will mei'm Schätzchen verehren,
daß's meiner gedenken soll.

Da drunten in jenem Tale
da treibet das Wasser ein Rad,
das mahlet nichts als Liebe
vom Morgen bis Abend spat.

Das Mühlrad ist zerbrochen,
die Liebe hat noch kein End -
und wenn sich zwei Herzliebchen scheiden,
so reichen's einander die Händ.

Ach Scheiden, du bitteres Scheiden!
Wer hat doch das Scheiden erdacht?
Der hat ja mein jung frisch Herze
aus Freuden in Trauren gebracht.

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