Bemooster Bursche

Bemooster Bursche ist ein Gedicht von Gustav Schwab (1814), das Albert Methfessel 1820 vertonte.

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Musiknoten zum Lied - Bemooster Bursche

Bemooster Bursche zieh' ich aus,
behüt' dich Gott, Philisters Haus!
Zur alten Heimat geh' ich ein,
muss selber nun Philister sein.
Zur alten Heimat geh' ich ein,
muss selber nun Philister sein.

Fahrt wohl, ihr Straßen grad' und krumm!
Ich zieh' nicht mehr in euch herum,
durchtön euch nicht mehr mit Gesang,
mit Lärm nicht mehr und Sporenklang.

Was wollt ihr Kneipen all' von mir?
mein Bleiben ist nicht mehr allhier.
Winkt nicht mit eurem langen Arm,
macht mir mein durstig Herz nicht warm.

Es grüß' euch Gott, Collegia!
Wie steht ihr in Parade da!
Ihr dumpfen Säle, groß und klein,
jetzt kriegt ihr mich nicht mehr hinein.

Auch du von deinem Giebeldach,
siehst mir umsonst, o Karzer, nach.
Für schlechte Herberg' Tag und Nacht
sei dir ein Pereat gebracht!

Du aber blüh und schalle noch,
leb', alter Schlägerboden, hoch!
in dir, du treues Ehrenhaus,
verfechte sich noch mancher Strauß!

Da komm' ich, ach, an Liebchens Haus:
O Kind, schau' noch einmal heraus!
Heraus mit deinen Äuglein klar,
mit deinem dunkeln Lockenhaar!

Und hast du mich vergessen schon,
so wünsch' ich dir nicht bösen Lohn;
such' dir nur einen Buhlen neu,
doch sei er flott, gleich mir, und treu!

Und weiter, weiter geht mein Lauf,
tut euch, ihr alten Tore, auf!
Leicht ist mein Sinn und frei mein Pfad:
Gehab' dich wohl, du Musenstadt!

Ihr Brüder, drängt euch um mich her;
macht mir mein leichtes Herz nicht schwer!
Auf frischem Ross, mit frohem Sang
geleitet mich den Weg entlang!

Im nächsten Dorfe kehret ein,
trinkt noch mit mir von einem Wein!
Nun denn, ihr Brüder, sei's weil's muss:
das letzte Glas, den letzten Kuss!

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