Ja, wir sind mit'm Radl da

Das volkstümliche Jux- und Gaudilied, zu fortgeschrittener Stunde auch als Trinklied sehr beliebte, Ja, wir sind mit'm Radl da ist ein volkstümlicher Schlager mit Text in bayerischer Mundart.

Die Melodie schuf um 1906 herum der methodistische Kirchenmusiker Emmett Sidney Dean (1876-1951) als Gospel mit dem Titel Just over in the Glory Land. Den zugehörigen Text schrieb der Sänger James Warren Acuff (1864-1937). In Deutschland wurde der Song 1967 als Coverversion Glory Land mit The Lords bekannt.

In den Jahren 1971/72 erschienen dann unabhängig von einander mehrere deutschsprachige Versionen, die allesamt für sich beanspruchen, ›Originalversionen‹ zu sein. Für die Texte gilt dies zweifelsohne, auch wenn ähnliche Ideen umgesetzt wurden. Allen gemeinsam ist, dass sie lustige Texte in bester Bierlaunen mit der flotten Melodie verknüpften. Die erste Erfolgsversion lieferte 1971 die Kremser Combo Wachauer Buam. Dies war wohl die Version,die das Image des Lieds in Deutschland prägte. Nicht minder erfolgreich waren ein Jahr später Die 3 lustigen Moosacher. Sehr populär wurde auch die Version mit der Dixie-Band Hot Dogs. Aber auch der Volksmusiker Franzl Lang lieferte eine Version, die wie ein Mix aus Dixie und Volksmusik daherkommt. Alle diese deutschen Versionen basieren auf der bekannten Melodie von Emmett Sidney Dean.

Alle diese Versionen verwenden als Titelzeile und Refrain den Text: Ja, wir sind mit'm Radl da. Die Strophen unterscheiden sich aber voneinander, auch wenn sie alle versuchen, lustig zu klingen. Letztlich haben alle diese Texte nur die eine Aufgabe: Lied überbrücken bis der nächste Refrain kommt. Dies gelingt mal mehr und mal weniger gut. Dennoch sind alle urheberrechtlich geschützt und dürfen hier nicht angezeigt werden. Aber ab dem dritten Bier kommt es eh nur noch auf den Refrain an – und der bereitet mit steigendem Alkoholpegel immer mehr Spaß beim Singen. Betrachten wir es also als Einladung, eigene Strophentexte zu erfinden.

Tom Borg, 27. Mai 2023