Es klappert die Mühle am rauschenden Bach

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Musiknoten zum Lied - Es klappert die Mühle am rauschenden Bach

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach: Klipp, klapp!
Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach: Klipp, klapp!
Er mahlet uns Korn zu dem kräftigen Brot,
und haben wir solches, so hat's keine Not!
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!

Flink laufen die Räder und drehen den Stein: Klipp, klapp!
Und mahlen den Weizen zu Mehl uns so fein: Klipp, klapp!
Der Bäcker dann Kuchen und Zwieback draus bäckt,
der immer den Kindern besonders gut schmeckt.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!

Wenn reichlich viel Körner das Ackerfeld trägt: Klipp, klapp!
Die Mühle dann flink ihre Räder bewegt: Klipp, klapp!
Und schenkt uns der Himmel nur immerdar Brot,
so sind wir geborgen und leiden nicht Not.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!

Der Text des Liedes Es klappert die Mühle am rauschenden Bach wird dem deutschen Schulmeister Ernst Anschütz zugeschrieben, der ihn wohl um 1824 verfasste und dann 1830 im dritten Heft seines Musikalischen Schulgesangbuchs veröffentlichte.

Die Melodie ist bereits aus dem 18. Jahrhundert überliefert und wurde auch dem Volkslied Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus unterlegt, das um 1770 bekannt wurde. Einige Quellen sehen die Ursprünge der Melodie bereits im 16. Jahrhundert. Weite Verbreitung fand die heute bekannte Melodie aber erst im 18. Jahrhundert.

Bis heute blieb Es klappert die Mühle am rauschenden Bach eines der beliebtesten deutschsprachige Volkslieder, auch wenn der Text heutzutage nur noch eine Erinnerung an ine vergangene Zeit ist. Denn Mühlenrädern klappern allenfalls noch als Kultur- und Touristenattraktion. Denn die traditionellen Mühlen wurden längst durch moderne Industrieanlagen ersetzt. Doch damals, im 18. Jahrhundert, gab es nur das mühsame Mahlen des Weizens mit steinernen Mühlrädern zwischen denen der Weizen zerrieben wurde. Abseits fließender Gewässer wurden die Mühlsteine auch von Nutztieren bewegt. Dazu befestigte man lange Holzstangen mit den Mühlsteinen, deren Ende am Geschirr der Tiere befestigt wurden. Indem diese unfreiwilligen Helfer stundenlang im Kreis liefen, bewegten sie die Mühlsteine und die Körner konnten zu Mehl zerkleinert, »gemahlen« werden.

Viel einfacher ging es natürlich mit Wind- und Wasserkraft, wobei der Wind unzuverlässig war, aber das Wasser eines Bachs stetig floss und mit seiner Fließkraft ein Wasserrad antrieb, das wiederum einen Mühlstein bewegte.

War das Weizenkorn endlich zu feinem Mehl zerrieben, konnte damit ein Brot gebacken werden. Somit ist das Lied Es klappert die Mühle am rauschenden Bach nicht nur ein Loblied auf das Müllerhandwerk, sondern auch eine Hymne der Brotbackkunst. Beides waren damals angesehene Berufe, da sie die elementaren Bedürfnisse der Menschen deckten: Brot als typisch deutsches Grundnahrungsmittel, das aber auch in anderen Kulturkreisen in diversen Varianten bekannt und beliebt ist.

Tom Borg, 26. März 2024

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