Drei Chinesen mit dem Kontrabass

Das Kinderlied Drei Chinesen mit dem Kontrabass ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts im gesamten deutschen Sprachraum verbreitet und wird bis heute gerne in Kindergärten gesungen.

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Musiknoten zum Lied - Drei Chinesen mit dem Kontrabass

Drei Chinesen mit dem Kontrabass
saßen auf der Straße und erzählten sich was.
Da kam die Polizei: Ja was ist den das?
Drei Chinesen mit dem Kontrabass.

Mit A:
Dra Chanasan mat dam Kantrabass
Saßen af dar Straße and arzahltan sach was.
Da kam da Palaza, fragt: Was as dann das?
Dra Chanasan mat dam Kantrabass.

Mit E:
Dre Chenesen met dem Kentrebess
Seßen ef der Streße end erzehlten sech wes.
De kem de Peleze, fregt: Wes es denn des?
Dre Chenesen met dem Kentrebess.

Mit I:
Dri Chinisin mit dim Kintribiss
Sißen if dir Striße ind irzihltin sich wis.
Di kim die Pilizi, frigt: Wis is dinn dis?
Dri Chinisin mit dim Kintribiss.

Mit O:
Dro Chonoson mot dom Kontroboss
Soßen of dor Stroße ond orzohlton soch wos.
Do kom do Polozo, frogt: Wos os donn dos?
Dro Chonoson mot dom Kontroboss.

Mit U:
Dru Chunusun mut dum Kuntrubuss
Sußun uf dur Strußu und urzuhltun such wus.
Du kum du Puluzu, frugt: Wus us dunn dus?
Dru Chunusun mut dum Kuntrubuss.

Mit Ä:
Drä Chänäsän mät däm Känträbäss
Säßän äf där Sträßä änd ärzähltän säch wäs.
Dä käm dä Päläzä, frägt: Wäs äs dänn däs?
Drä Chänäsän mät däm Känträbäss.

Mit Ö:
Drö Chönösön möt döm Köntröböss
Sößön öf dör Strößö önd örzöhltön söch wös.
Dö köm dö Pölözö, frögt: Wös ös dönn dös?
Drö Chönösön möt döm Köntröböss.

Mit Ü:
Drü Chünüsün müt düm Küntrübüss
Süßün üf dür Strüßü ünd ürzühltün süch wüs.
Dü küm dü Pülüzü, frügt: Wüs üs dünn düs?
Drü Chünüsün müt düm Küntrübüss.

Das lustige Kinderlied Drei Chinesen mit dem Kontrabass wird gerne zur Sprachförderung in Kindergärten und Vorschule eingesetzt. Dazu werden die Vokale des eigentlich sinnfreien Textes in jeder Strophe ausgetauscht. So wird ab der zweiten Strophe jeder Vokal durch einen anderen ersetzt. Meist geschieht das in der alphabetischen Reihenfolge, so dass in der zweiten Strophe, die eigentlich die erste Wiederholung ist, alle Vokale durch ›a‹ ersetzt werden. In den weiteren Wiederholungen folgen dann ›e‹, ›i‹, ›o‹ und ›u‹. Gelegentlich werden auch die Umlaute ›ä‹, ›ö‹ und ›ü‹ hinzugenommen.

Das Umformen des sogenannten Unsinntextes fördert eigentlich das Mitdenken, die Sprache und macht Kindern Spaß. Das Lied zählt, wenig überraschend, seit Jahren zu den beliebtesten Kinderliedern Deutschlands.

Dennoch ist mit diesem Lied auch Kritik verbunden. Es wird zunehmend als rassistisch betrachtet da es als Spott über die für deutsche Ohren ungewohnten chinesischen Sprachlaute aufgefasst werden kann. Das bei waren es ursprünglich nicht drei Chinesen, sondern Japaner („Japanesen“). Erst während des zweiten Weltkriegs, wo Japan mit dem Deutschen Reich verbündet war, wurden die Japaner durch Chinesen ersetzt. Politische Kosmetik, die am generellen Charakter wenig ändert.

Die hier präsentierte Melodie gilt als freie Volksweise, die leicht zu singen ist. Allerdings gibt es auch diverse Varianten, die mal mehr und mal weniger Verbreitung erfuhren und auch schon mal von Erwachsenen gesungen wurden. Bekannt wurde insbesondere die Version des Medium-Terzett, die Ende der 1960er Jahre größere Bekanntheit erlange. Allerdings wurde der Originaltext nur als Refrain verwendet und dazwischen eine eigene Geschichte eingebaut. Heutzutage wäre eine solche Adaption allerdings undenkbar. Und das nicht nur wegen des geänderten Geschmacks, sondern auch wegen der allgegenwärtigen Rassismus-Debatte.

Da das Konzept des Liedes aber durchaus sprachfördernd sein kann, kommen immer wieder neue Vorschläge für einen alternativen, zeitgemäßen Text. So richtig durchsetzen konnte sich aber keine dieser Alternativen.

Tom Borg, 5. Januar 2023

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