Wolfgang Amadeus Mozart

Als Sohn des Salzburger Konzertmeisters Leopold Mozart am 27. Januar 1756 geboren, legte Wolfgang Amadeus Mozart schon als Kind von drei bis vier Jahren so erstaunliche Proben von musikalischer Begabung an den Tag, dass man früh auf ihn aufmerksam wurde. Schon mit 6 Jahren nahm ihn und seine um 5 Jahre ältere Schwester "Nannerl" der Vater auf eine Kunstreise nach München und Wien mit, wo er am dortigen Hofe die Prinzessinnen, unter ihnen Marie Antoninette, durch sein Spiel entzückt. Auf seiner zweiten Reise im folgendem Jahr kamen sie bis nach Paris. Während des daran anschließenden Aufenthaltes in London erkrankte der Vater, was den Sohn veranlasste, ein Skizzenbuch mit Noten anzufüllen, das trotz mancher Unbeholfenheiten schon erstaunliche Talentproben enthält.

1769 traten Vater und Sohn ihre erste Reise nach Italien an, die sich zu einem Triumphzuge gestaltete. In Bologna trieb er bei dem berühmten Padre Martini weiter Kontrapunktstudien und in Rom schrieb er das Miserere von Allegri nach einmaligem Hören aus dem Gedächnis nach.

Der Papst ernannte den jungen Meister zum Ritter vom goldenen Sporn und die Accademia dei Filarmonici in Bologna nahm ihn als Mitglied auf.

An Bühnenwerken entstand für München die Operette "La finta giardiniera" (1775), für Salzburg "Il re pastore".

Trotz wachsender Erfolge gelang es ihm jedoch nicht, eine auskommende Stellung zu erhalten. Auch eine auf eigene Gefahr unternommene Reise nach Paris verlief ergebnislos und brachte ihm vielmehr einen schweren Schicksalsschlag, da die Mutter, die ihn begleitete, im fremden Lande 1778 starb.

Wieder musste Mozart den ihm verhassten Dienst als Konzertmeister, dann als Hoforganist in Salzburg antreten, den er jedoch 1781 endgültig aufgab, nachdem er kurz vorher mit einer neuen Oper für München "Idomeneo" einen weiteren Erfolg errungen hatte.

Auch in Wien, wo er sich nun niederließ, blieb er lange ohne Anstellung. 1782, im Aufführungsjahr seines Singspiels "Belmonte und Constanze", verheiratete sich Mozart mit Constanze Weber.

Die seit 1784 bestehden Bekanntschaft mit Haydn war für beide ein Quell reichster gegenseitiger Anregung. Es ist rührend, wie der ältere Meister den jüngeren Kunstgenossen neidlos anerkannte und ihn tatkräftig unterstützte.

Mozarts nächstes größeres Bühnenwerk "Le nozze di Figaro", zu dem ihm nach dem Lustspiel des Beaumarchais Lorenzo da Ponte das Textbuch geliefert hatte und das später seinen Siegeszug über die ganze Welt antreten sollte, brachte ihm, der sich aus der Fronarbeit des Stundengebens heraus sehnte, 1785 beinahe einen Misserfolg.

Die nächste Oper "Don Giovanni", ebenfalls von da Ponte, schrieb Mozart für Prag (1787), wiederum ohne nennenswerten Erfolg zu erringen.

Eine 1789 unternommene Reise nach Norddeutschland brachte ihm in Dresden, Leipzig und Berlin große Ehrungen ein, führte aber ebenfalls zu keiner Anstellung.

Wieder in Wien, schrieb er eine neue Oper "Cosi fan tutte".

Im letzten Lebensjahr schrieb der Meister noch drei große Werke: Die italienische Oper "Titus" (Prag 1791, zur Krönung Leopold II.), das deutsche Singspiel "Die Zauberflöte" (Text von Schikaneder, Uraufführung am 30. September 1791 in Wien) und endlich das von Mozart selbst nicht mehr vollendete "Requiem".

Am 5. Dezember 1791 starb Wolfgang Amadeus Mozart, erst 35 Jahre alt. Sein Begräbnis gestaltete sich so einfach wie möglich, kein Freund begleitete den Sarg, und nach acht Tagen war sein Grab nicht mehr auffindbar.

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